Die Geschichte
der Universität für Musik
und darstellende
Kunst Wien
1817
Eröffnung einer Singschule unter Antonio Salieri
Eine Singschule unter der Leitung von Antonio Salieri wird eröffnet, in der zwei Lehrer je zwölf Schüler und Schülerinnen unterrichten. Dies ist die Geburtsstunde des Konservatoriums, der späteren Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.
Erste Violinklasse
Mit der Einrichtung einer von Joseph Böhm geleiteten Violinklasse wird 1819 begonnen, den Unterricht um Instrumentalfächer zu erweitern und die Lehranstalt zu einem Konservatorium auszubauen.
Standort „Zum Roten Igel“
Die Gesellschaft der Musikfreunde erwirbt das Haus „Zum Roten Igel“ (Tuchlauben 12), das für die Veranstaltung von Konzerten und die Unterbringung des Konservatoriums adaptiert wird.
Einrichtung einer Klavierklasse
Einrichtung einer Klavierklasse, die von dem bekannten Pianisten Josef Fischhof als einjähriger Kurs geleitet wird.
Schließung des Konservatoriums
Aufgrund der politischen Situation des Jahres 1848 und das Ausbleiben von Subventionen ist die weitere Finanzierung des Unterrichts nicht mehr möglich: das Konservatorium muss geschlossen werden.
Wiedereröffnung des Konservatoriums
Wiedereröffnung des Konservatoriums nach dreijähriger Schließung und Einsetzung des Geigers Josef Hellmesberger als Direktor, unter dessen fast vierzigjährigen Leitung die Anstalt einen Aufschwung erlebt.
Beginn des Schauspielunterrichts
Mit der Anstellung des Burgtheater-Schauspielers Heinrich Anschütz als Lehrer für „Declamation“ ist der Beginn des Schauspielunterrichtes am Konservatorium anzusetzen.
Klasse "Praktische Komposition"
Einführung einer Klasse für „Praktische Komposition“. Musiktheoretische Nebenfächer werden bereits seit 1820 unterrichtet, in der neuen Klasse sollen nun Komponisten ausgebildet werden.
Unterricht im neuen Musikvereinsgebäude
Im neu errichteten Musikvereinsgebäude wird der Unterricht aufgenommen.
Verstaatlichung des Konservatoriums
Verstaatlichung des Konservatoriums der Gesellschaft der Musikfreunde als k.k. Akademie für Musik und darstellende Kunst Wien unter der Leitung eines vom Ministerium eingesetzten Beamten, Karl Ritter von Wiener, als Präsidenten.
Errichtung einer kirchenmusikalischen Abteilung
Errichtung einer kirchenmusikalischen Abteilung in den Räumlichkeiten des Stifts Klosterneuburg.
Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst
Einführung „Volkstümlicher Kurse“ für externe Schülerinnen und Schüler. Die Themen sollten auf allgemeine Interesse stoßen und in Zusammenhang mit den Lehrzielen der Akademie stehen. Das Institut erhält den Namen „Staatsakademie für Musik und darstellende Kunst“.
Gründung des Schauspiel- und Regieseminars
Gründung des Schauspiel- und Regieseminars unter der Leitung Max Reinhardts im Schönbrunner Schlosstheater. Das Schlosstheater wird bis zum heutigen Tag von dem Institut für Schauspiel und Schauspielregie und dem Institut für Gesang und Musiktheater der mdw bespielt.
In der NS-Zeit
Nach dem Anschluss am 13. März 1938 wird die Akademie für etwa zwei Wochen geschlossen und eine SS-Nachrichtenabteilung darin einquartiert. Fast 50% des Lehrkörpers werden letztlich entlassen, etwa 100 Schülerinnen und Schüler dürfen ihre Studien nicht fortsetzen.
Das seit 1931 privat geführte Max-Reinhardt-Seminar wird arisiert und als Schauspiel- und Regieseminar der Akademie angeschlossen.
Die musikpädagogische Ausbildung wird an die neu gegründete Musikschule der Stadt Wien ausgegliedert.
Nach der NS-Zeit
Nach Kriegsende wird der Unterricht teilweise noch im April aufgenommen. Im Zuge der Entnazifizierung werden zunächst 59 Mitglieder des Lehrkörpers entlassen, noch im selben Jahr aber viele davon wieder eingestellt.
Verabschiedung des Kunstakademiegesetzes
Verabschiedung des Kunstakademiegesetzes, wodurch der Akademie für Musik und darstellende Kunst Wien Hochschulcharakter zuerkannt wird. Hans Sittner, seit 1946 interimistischer Leiter der Akademie, wird zum Präsidenten ernannt und übt diese Funktion bis 1971 aus.
Neues
Organisationsstatut
Das neue Organisationsstatut der Akademie tritt in Kraft. Gliederung zunächst in neun, später in zehn Abteilungen.
Einrichtung des Sonderlehrgangs „Seminar für elektronische Musik“
Einrichtung des Sonderlehrgangs Seminar für elektronische Musik, wo zwischen 1963 und 1965 ein elektronisches Musikinstrument – das Akaphon – entwickelt wird.
Schenkung eines Teilnachlasses von Bruno Walter an die Bibliothek der Akademie durch dessen Tochter Lotte Walter Lindt.
Film und Fernsehen
Der 1952 eingeführte Sonderlehrgang für Filmgestaltung wird zur vollwertigen Abteilung Film und Fernsehen (heute Filmakademie Wien) ausgebaut.
Das Kunsthochschul-Organisationsgesetz (KHOG)
Das Kunsthochschul-Organisationsgesetz (KHOG) wird vom Nationalrat beschlossen. Die Akademie wird dadurch zu einer Hochschule mit Rektoratsverfassung und den wissenschaftlichen Hochschulen gleichgestellt.
Einführung des Kunsthochschulstudiengesetzes (KHStG)
Einführung des Kunsthochschulstudiengesetzes (KHStG). Nach Absolvierung der Studien werden die Titel Magistra artium bzw. Magister artium verliehen.
Internationale Sommerakademie Prag Wien Budapest
Die Internationale Sommerakademie Prag Wien Budapest, das größte ständige Projekt der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, wird ins Leben gerufen.
Universität für Musik und darstellende Kunst Wien
Mit Inkrafttreten des Bundesgesetzes über die Organisation der Universitäten der Künste (KUOG) erfolgt am 1. Oktober 1998 die Umbenennung der früheren Hochschule in Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.
Eröffnung des Universitäts-Campus
Eröffnung des Universitäts-Campus nach dreijähriger Bauzeit im 3. Wiener Gemeindebezirk in der Linken Bahngasse, nunmehr Anton-von-Webernplatz. Seitdem wird der Campus laufend ausgebaut
Universitätsgesetz
2002 (UG 2002)
Am 1. Oktober 2002 tritt das Universitätsgesetz 2002 (UG 2002) in Kraft, durch das alle österreichischen Universitäten ab 1. Jänner 2004 als "juristische Personen öffentlichen Rechts" in die Vollrechtsfähigkeit entlassen werden. Mag. Dr. Werner Hasitschka wird Rektor.
Neuer Organisationsplan
Der Universitätsrat genehmigt den neuen Organisationsplan mit 24 Instituten und 10 Dienstleistungseinrichtungen.
Angelobung des neuen Rektorats
Am 9. November 2015 fand an der mdw die feierliche Inauguration von Rektorin Ulrike Sych und ihrem Team statt. In der 200-jährigen Geschichte der mdw steht damit erstmals eine Frau an der Spitze. Sie folgt dem langjährigen Rektor Dr. Werner Hasitschka nach, der seit 2001 das Amt innehatte.