Changing mdw

Ein wissenschaftlicher Beitrag zu 200 Jahre mdw

Die Forschungsprojekte Gedächtnisort mdw und Bi-Musikalität beschäftigen sich aus verschiedenen Blickwinkeln mit der Geschichte und der Gegenwart der mdw. Einerseits sind es „Innensichten“ und „Außenwirkungen“, andererseits die Konstruktion von Identitäten und deren Wandel sowie die Vielfalt an musikalischen Stilen anhand derer das Haus und die darin wirkenden Menschen charakterisiert werden.

Gedächtnisort mdw


200 Jahre mdw – ein Anlass, sich der Geschichte dieser Institution mit einem kritischen Blick zu nähern.

Geschichte wurde und wird meist „von oben“ erzählt. Insbesondere bei festlichen Anlässen wird gerne Repräsentationsgeschichte geschrieben, werden die eigenen Meriten in den Vordergrund gestellt. Das dabei kreierte Selbstbild dient der Konsolidierung eines positiven Images zu Werbezwecken.

Gestaltet wurde die Geschichte der mdw aber von vielen – von Studierenden und Lehrenden, vom Verwaltungspersonal, von Personen unterschiedlicher geografischer und sozialer Herkunft sowie kultureller Prägung. Als Manifestation kultureller Idealvorstellungen diente und dient die mdw als Projektionsfläche für unterschiedliche Vorstellungen, Wünsche und Sehnsüchte.

Diese vielfältigen Bilder und Zugänge sollen im Rahmen des wissenschaftlichen Projekts Bilder-Welten/Gedächtnisort als Teil der Präsentation zum Jubiläumsjahr 2017 sichtbar gemacht werden. Ausgangspunkt hierfür sind die in Vergangenheit und Gegenwart agierenden Personen, die sich in ständiger Wechselwirkung mit der mdw befanden und befinden und damit auch das Selbstverständnis der Institution mitbestimmt und geprägt haben.

Ihre unterschiedlichen (musikalischen) Sozialisationen, persönlichen Sichtweisen, Werthaltungen und Vorstellungen sowie ihre Erfahrungen und Interaktionen an und mit der mdw werden mittels Interviews und Ego-Dokumenten erschlossen. Einen weiteren Schwerpunkt der Darstellung bilden die von den ZeitzeugInnen vermittelten symbolischen Bedeutungen, Identitäten, ästhetischen und gesellschaftlichen Bilder.

Anhand von Fallstudien wird die mdw als kulturvermittelnde bzw. -schaffende Institution im Kontext der Sozial- und Kulturgeschichte verortet.

Projektleitung:

ao. Univ.-Prof.in Dr.in Cornelia Szabó-Knotik
Tel.: +43 1 71155-3500
E-Mail: szabo-knotik@mdw.ac.at

 

Bi-/Multimusikalität

Auch das Institut für Volksmusikforschung und Ethnomusikologie nimmt diese Feierlichkeit zum Anlass, im Rahmen des Forschungsprojekts Bi-/Multimusikalität die gegenwärtige mdw als soziale Entität und Gestaltungsspielraum für Studierende, Lehrende, Verwaltungspersonal und Individuen unterschiedlicher Herkunft, musikalischer Sozialisation und kultureller Wertvorstellungen näher zu betrachten. Diese Persönlichkeiten sind für die Gestaltung und Repräsentation der mdw von entscheidender Bedeutung.

Etwa 47% der aktuell Studierenden sowie 19% des Lehr- und Verwaltungspersonals der mdw stammen aus dem Ausland. In einer globalisierten Welt ist die Kommunikation zwischen Personen unterschiedlicher kultureller Herkunft von höchster Bedeutung und muss insbesondere an einer international renommierten Kunstuniversität gefördert werden.

Der Begriff der Bi-Musikalität bzw. Multimusikalität beschreibt die Fähigkeit, sich in mehreren musikalischen Sprachen und Stilen zu artikulieren. Er bietet einen unmittelbaren Zugang zur Präsentation der musikalischen Vielfalt, die an der mdw in höchster Qualität praktiziert und gelehrt werden könnte. Durch das individuelle Überschreiten von Grenzen und Durchqueren unterschiedlichster Vorstellungsräume ergeben sich Facetten, welche in ihrer Gesamtheit die transkulturelle Verfasstheit der mdw darstellen. Bi-/Multimusikalität ist in diesem Zusammenhang ein Instrument zur Veranschaulichung transkultureller Prozesse. Der Begriff der Transkulturalität wiederum beschreibt eine Form kreativen Schaffens, welche Brücken zwischen verschiedenen musikalischen Ausdrucksformen schlagen kann.

Das Forschungsprojekt Bi-/Multimusikalität dient dazu, die Vielfalt und das transkulturelle Potenzial tragender Persönlichkeiten an der heutigen mdw im Rahmen des wissenschaftlichen Projekts Bilder-Welten/Gedächtnisort bei den Jubiläumsfeierlichkeiten sichtbar und hörbar zu machen.

 

„Changing mdw“ – Klangwelten und ihre Konstruktion

Online-Artikel im mdw-Magazin:

 

Projektleitung:

ao. Univ.-Prof.in Dr.in Ursula Hemetek
Tel.: +43 1 71155-4211
E-Mail: hemetek@mdw.ac.at

 

Veranstaltungshinweis

Klangwelten und ihre Konstruktion
Ein wissenschaftlicher Beitrag zu 200 Jahre mdw

 

Montag, 15. Mai 2017, 18.00 Uhr
Hauptgebäude, Bauteil S / Bankettsaal
Anton-von-Webern-Platz 1
1030 Wien